Beate Färber-Venz Geschäftsführerin Venz GmbH
Die aktuelle Entwicklung der Transportbranche Österreichs zeigt ein deutliches Engagement für innovative Technologien. Das mittelständische Transportunternehmen Venz Logistik aus Hagenbrunn im Bezirk Korneuburg ist im Container-Trucking und Lebensmitteltransport tätig.
Firmenchefin Beate Färber-Venz beschäftigt sich, sowohl als Unternehmerin als auch als Spartenobfrau für Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Niederösterreich mit dem Thema E-Lkw. Trotz des verstärkten Interesses am Einsatz von Elektrofahrzeugen sieht sie jedoch einige Herausforderungen und traut sich, als eine der wenigen, öffentlich darüber zu sprechen.
Testphase kommt zu negativem Ergebnis
Eine mehrwöchige Testphase im eigenen Betrieb führte zu einem ernüchternden Ergebnis für Färber-Venz. Ein Berechnungsmodell zeigte, dass die Anschaffungskosten für einen E-Truck (Sattelzugmaschine) eines namhaften Herstellers rund 400.000 Euro betragen, während ein vergleichbarer Euro 6 Diesel-Lkw nur etwa 120.000 Euro kostet. Obwohl der Bund den Mehraufwand für Elektrofahrzeuge mit 80 Prozent fördert, bleiben immer noch erhebliche Mehrkosten für den Transporteur. Ganz zu schweigen von den Mehrkosten für den Bund die nur durch zusätzliche Steuern wieder wettgemacht werden können.
Ladeinfrastruktur und Gesamtgewicht unwirtschaftlich
Auch die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge stellt eine Herausforderung dar. Für die einfachste Ladeinfrastruktur zum Preis von 50.000 Euro gibt es eine 40%ige Förderung, jedoch bleibt eine beträchtliche Differenz zu den Gesamtkosten für die Anschaffung und Einrichtung der Ladeinfrastruktur. Ein weiterer Aspekt sind die Einschränkungen im Hinblick auf das zulässige Gesamtgewicht von E-Lkw im Vor- und Nachlauf zum Kombinierten Verkehr. Während herkömmliche E-Lkw jetzt mit bis zu 42 Tonnen fahren dürfen, gilt für E-Trucks weiterhin eine Gewichtsobergrenze von 44 Tonnen. Dadurch löst sich der bisher propagierte Gewichtsvorteil für die intermodale Logistik in Luft auf.
Angesichts dieser Herausforderungen sieht Beate Färber-Venz sich mit der Frage konfrontiert, wie sie die Kunden von den Vorteilen der E-Lkw überzeugen soll. Während sie momentan keine Antwort darauf hat, bleibt abzuwarten, wie sich die Zukunft der Transportwirtschaft in Österreich entwickeln wird und ob seitens der Politik die Elektro Diktatur fortgestzt wird, oder ob der Verstand doch noch Einzug hält und die Tore für wirklich nachhaltige Alternativen wie Wasserstoff oder Biodiesel öffnet.
