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On The Road

Gerhard Wuggenig von Oberdrautaler Transporte liefert Maschinen und Elektronikkomponenten nach Deutschland und Italien. Der Actros bringt Schwung in seinen Alltag.

Souverän steuert er seinen Actros durch die steilen Serpentinen. Die 180-Grad-Kehren hier oben auf den Gailbergsattel eine echte Herausforderung. Das liegt natürlich am Gelände, doch noch viel mehr am regen Motorradverkehr. Immer wieder kommen ihm Bikes viel zu schnell und mit halsbrecherischer Schräglage entgegen. So wie gerade diese hellgrüne Kawasaki, dicht gefolgt von zwei weiteren Motorrädern. Das war knapp! Gerhard schüttelt den Kopf, lässt sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Er hat die linke Hand am Lenkrad, richtet sich mit der rechten die Sonnenbrille und gibt Gas. Die 375 kW machen seinen Actros 1851 LS auch auf hochalpinen Straßen agil und dynamisch. Gerhard Wuggenig lächelt: „Wahnsinn, was da für eine Kraft im Fahrzeug steckt. Da macht das Fahren wirklich Spaß.“ Gerade ist er auf dem Weg zur Firma Luvata in Kötschach-Mauthen. Dort soll er als letzten Auftrag vor Feierabend Wärmetauscher auf seinen dreiachsigen Auflieger laden und zum Firmenstandort seines Arbeitgebers Oberdrautaler Transporte in Lienz in Osttirol bringen. 

Leben auf Achse

Den heutigen Freitag hat Gerhard einige Hundert Kilometer nördlich auf einer Autobahnraststation in der Nähe von Stuttgart begonnen. Kurz nach 5 Uhr früh hat ihn der Wecker aus dem Bett geklingelt. Über den Fernpass ging es dann nach Telfs, weiter nach Lienz und jetzt eben auf den 982 Meter hohen Gailbergsattel. Auf dem Weg hinunter nach Kötschach profitiert Gerhard von der starken Motorbremse seines Actros. Den Rest erledigt der Retarder, den er über den Lenkstockhebel steuert und der den Bremsenverschleiß reduziert. Immer wieder blickt Gerhard in den Rückspiegel, um in den engen Kurven keine Randsteine zu touchieren. Das Fahrzeug passt sich perfekt dem Gelände an und hilft dem 55-Jährigen auch in vielen anderen Situationen seines Arbeitsalltags. 

Beispielsweise mit Predictive Powertrain Control (PPC): Im Zusammenspiel mit der Schaltautomatik Mercedes Power-Shift regelt das System den Antriebsstrang komplett vorausschauend, indem die Topografie berücksichtigt wird. „PPC ist vor allem auf Autobahnen, Schnellstraßen und gut ausgebauten Landstraßen praktisch. Wenn man so wie ich die ganze Woche im Fernverkehr unterwegs ist, freut man sich über jede Entlastung“, sagt Gerhard.


Doppelter Komfort

Ähnlich praktisch ist die Vollluftfederung des Actros, mit der das Aufsatteln deutlich einfacher von der Hand geht. Aber Gerhard schläft dank ihr auch besser: „Supergerade Parkplätze sind leider Mangelware, und so kommt es immer wieder vor, dass der Lkw dort, wo ich schlafen möchte, leicht bergab oder bergauf steht. Mithilfe der Luftfederung kann ich das Fahrzeug so anpassen, dass ich trotzdem gerade liegen kann. Das lernt man erst zu schätzen, wenn man es ein paarmal genießen konnte.“ 

Flexibilität gefragt

Gerhard Wuggenig ist meist in Deutschland, aber auch viel in Italien unterwegs – mit Maschinen und Elektronikkomponenten ebenso wie Betonfertigteilen. Flexibilität ist dabei der entscheidende Wettbewerbsvorteil der Oberdrautaler, wie Firmenchef Christian Hassler betont: „Anders hätten wir als kleines Unternehmen mit 40 Lkw und 80 Aufliegern gegen die ganz Großen der Branche keine Chance. Drunten, wenige Kilometer weiter hinter dem Plöckenpass in Italien, und droben, in Bayern, Salzburg und Tirol, da sitzen die Riesen der Branche. Mit ihren Megaflotten sind sie innerhalb weniger Minuten auf den Autobahnen und damit an den Adern der europäischen Wirtschaft. Hier, in Lienz in Osttirol, ist die Lage ein Nachteil. Die lokale Wirtschaft ist schwach, die Autobahn weit weg und die Zukunftsperspektive eher trist. „Da muss man eben flexibel sein, um reüssieren zu können“, so Hassler.

Starke Partner

Augenscheinlich wird das in der schon 35 Jahre dauernden Partnerschaft mit der Firma Liebherr, die direkt vis-à-vis von Oberdrautaler Transporte ein Werk unterhält. „Wir wickeln einen Großteil des Zu- und Abtransports für Liebherr ab“, sagt Christian Hassler, der früher als Torhüter in der österreichischen Fußball-Bundesliga für Swarovski Tirol und Vorwärts Steyr spielte. „Vieles ist im Voraus planbar, manches ergibt sich aber auch kurzfristig. Und da ist es dann wichtig, dass wir trotzdem noch verlässlich ein Fahrzeug stellen und helfen können. Deshalb hält diese Geschäftsbeziehung schon derart lange.“

Feierabend

Gerhard Wuggenig steuert derweil seinem heutigen Ziel entgegen. Eine knappe Stunde hat der Ladevorgang unten in Kötschach gedauert, jetzt hat er auf dem Weg zurück nach Lienz den Gailbergsattel schon wieder hinter sich und fährt den Actros runter in Richtung Oberdrauburg. Routiniert dosiert er wieder mit dem Lenkstockhebel den Retarder und schüttelt erneut den Kopf. Dieses Mal sind dafür keine Motorradfahrer verantwortlich, sondern Insekten. Klatschend landen Fliegen, Mücken und andere Kleintiere auf der Windschutzscheibe. Aber auch das kann den Kärntner nicht aufhalten – schon gar nicht jetzt, wo ihn doch nur noch 20 Kilometer vom Feierabend trennen.

09.04.2019

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