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Baubranche elektrifiziert


(von links nach rechts) Stina Fagerman, Head of Marketing, Sales and Services Mercedes-Benz Trucks; Karin Rådström, CEO Mercedes-Benz Trucks


Auf der diesjährigen bauma präsentiert Mercedes-Benz Trucks gleich mehrere rein batterie-elektrische Lkw für Bauanwendungen. Unter anderem wird Mercedes-Benz Trucks den Konzept-Prototyp des eActros LongHaul, der erstmals auf der IAA Transportation im September vorgestellt wurde, nun mit elektrischer Schnittstelle für Auflieger wie Kippsattel zeigen. Damit eignet sich der E-Lkw für den Zulieferverkehr von Baustellen und kann bisherige Lösungen auf Basis des Dieselantriebs sowohl in Sachen Transport als auch bei der Schnittstelle ersetzen. Den seit 2021 in Serie gefertigten eActros für den schweren Verteilerverkehr stattet Mercedes-Benz Trucks bereits seit einigen Monaten mit entsprechenden elektrischen Schnittstellen aus. Gemeinsam mit Partnern präsentiert Mercedes-Benz Trucks zudem erstmals einen batterie-elektrischen Prototyp des Baustellen-Lkw Arocs als Fahrmischer, der sich durch Bodenfreiheit und Geländegängigkeit auszeichnet. Etwa jeder fünfte in Europa verkaufte Mercedes-Benz-Lkw entfällt auf das Baustellensegment, das damit nach dem Fernverkehr das zweitwichtigste für den Hersteller ist. Es spielt daher eine besondere Rolle bei der Elektrifizierung des Lkw-Transports. Bereits 2030 sollen im Fahrbetrieb CO2-neutrale Nutzfahrzeuge bis zu 60 Prozent der Verkäufe von Daimler Truck in den EU30-Märkten ausmachen. 

Karin Rådström, CEO Mercedes-Benz Trucks: “Wir arbeiten an einem vollständig CO2-neutralen Portfolio – einschließlich des anspruchsvollen Bau-Segments. Hier sind besonders vielseitige, robuste und leistungsfähige Lkw gefragt. Es handelt sich zudem aufgrund unterschiedlichster Einsatzzwecke um einen äußerst komplexen Bereich für die Elektrifizierung. Ganz entscheidend sind daher Partnerschaften zwischen Fahrzeug- und Aufbauherstellern, um unseren Kunden geeignete Lösungen anzubieten.“ 

Stina Fagerman, Leiterin Marketing, Vertrieb und Services Mercedes-Benz Trucks: „Baustellen-Lkw wie Beton-Fahrmischer zählen zu den energieintensiven Anwendungen – sowohl durch den Materialtransport als auch den Betrieb der Aufbauten. Durch die vollständige Elektrifizierung kann somit viel CO2 eingespart werden. Zugleich können geräuscharme E-Fahrzeuge gerade auch auf Baustellen im urbanen Bereich deutlich zur Lärmreduktion beitragen. Der gesellschaftliche und politische Druck auf unsere Kunden ist groß. Wir wollen für sie ein verlässlicher Partner bei der Transformation sein.“  

In Zusammenarbeit mit dem Münchner Kipperhersteller Meiller hat  Mercedes-Benz Trucks eine elektrische Schnittstelle für unterschiedliche Auflieger entwickelt: Einen sogenannten Nebenabtrieb, der es ermöglicht, hydraulische Arbeitsausrüstungen rund um Baustellen-Einsätze wie etwa Kippsattel- oder Schubbodenauflieger effizient zu betreiben. Das für den eActros LongHaul entwickelte und auf der bauma als Prototyp vorgestellte System hat eine Dauerleistung von 58 kW. In der Serie soll der elektrische Nebenabtrieb eine deutlich höhere Leistung generieren. Der eActros LongHaul verfügt in der Serie über eine Reichweite von rund 500 Kilometer mit einer Batterieaufladung und wird das Hochleistungsladen ermöglichen. Im eActros LongHaul kommen Batterien mit Lithium-Eisenphosphat-Zelltechnologie (LFP) zum Einsatz. Diese zeichnen sich vor allem durch eine hohe Lebensdauer und mehr nutzbare Energie aus. Die Batterien des eActros LongHaul lassen sich in der Serie an einer Ladesäule mit etwa einem Megawatt Leistung in deutlich unter 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufladen.

Erste Prototypen durchlaufen bereits intensive Tests und noch in diesem Jahr wird der eActros LongHaul auch auf öffentlichen Straßen erprobt. Das bedeutet 1,2 Millionen Kilometer Laufleistung in zehn Betriebsjahren. Das Fahrzeug soll 2024 serienreif sein.

Den Mercedes-Benz Arocs wird es zukünftig auch als batterie-elektrisches Fahrzeug geben. In einem ersten Schritt wird dies über eine Zusammenarbeit von Mercedes-Benz Trucks mit der Paul Group umgesetzt. Das Passauer Unternehmen elektrifiziert den von Mercedes-Benz Trucks aus dem Werk Wörth gelieferten Lkw mit einem E-Antriebsstrang. Dabei hat sich Paul für eine elektrifizierte Zentralmotorlösung entschieden. So können die bewährten Außenplanetenachsen des Arocs genutzt werden, um auch weiterhin die für den Baustelleneinsatz benötigte Bodenfreiheit und Geländegängigkeit zu bieten. Der auf der bauma in München gezeigte Prototyp des „Battery-Electric Arocs“ ist dabei mit einem elektrischen Fahrmischer-Aufbau von Liebherr-Mischtechnik ausgestattet, der seine Energie über eine Schnittstelle aus den Batterien des Arocs bezieht und über ein Nennvolumen von neun Kubikmetern verfügt.

Die Paul Group gibt für den elektrischen Antriebsstrang des Fahrzeugs eine Dauerleistung von mehr als 300 kW und eine Spitzenleistung von mehr als 400 kW an. Der Battery-Electric Arocs kann mit wahlweise sechs oder sieben Batteriepaketen mit jeweils 60 kWh nutzbarer Energie konfiguriert werden. So sind laut Paul Reichweiten von deutlich mehr als 200 Kilometern möglich. Der Battery-Electric Arocs verfügt über ein zukunftsfähiges 800 Volt-Bordnetz und kann nach Angaben der Paul Group an einer Ladesäule mit 150 kW innerhalb von ca. 1,5 Stunden bei sechs Batteriepaketen von 20 auf 80 Prozent aufgeladen werden. In der Kleinserie ab Ende 2023 sind Konfigurationen flexibel als 4- und 3-Achser für Liebherr-Fahrmischer, Pritschen- und Kippanwendungen verfügbar. Der Hauptvertrieb liegt bei Paul, die Unternehmensgruppe übernimmt auch alle Service- und Wartungsarbeiten für den Lkw. 

Zusätzlich zu den Elektro-Lkw zeigt Mercedes-Benz Trucks auf der bauma auch ausgewählte Lkw für Baustellen-Anwendungen mit Dieselantrieb. Zu den Highlights zählen der Actros L Edition 3 sowie verschiedene Arocs-Modelle mit Aufbauten von mehreren Partnern, ein Atego mit 3-Seiten-Kipper und ein Unimog.


26.10.2022

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