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Ein Leben, das unter die Haut geht

Wenn Nadja Jelemensky in den frühen Morgenstunden zu ihrem Mercedes-Benz Arocs geht, ist sie nicht nur Teil des 130 Lkw-FahrerInnen umfassenden Teams der Ernst Derfeser GmbH in Tirol, sondern weiß auch, dass sie ihre Berufung gefunden hat.

Es ist noch früh am Morgen im Tiroler Inntal als Nadja Jelemensky an diesem Donnerstag ihren neuen Mercedes-Benz Arocs 3846 8x4 Vierachs-Kipper startet. Man spürt die Vorfreude auf diesen Tag – und das liegt nicht nur an der besonderen Herausforderung, für die RoadStars vor der Kamera zu stehen. Nadja ist voller Energie und Begeisterung für die vielfältigen Aufgaben, die sie tagtäglich erwarten. Bevor sie in den Tag startet, führt sie eine gründliche Abfahrtskontrolle durch, um sicherzustellen, dass ihr Arocs in einwandfreiem Zustand ist. Die Lichtkontrolle ist dank der praktischen Zusatzfunktion auf der Fernbedienung ihres Mercedes-Benz Trucks jedenfalls rasch erledigt. Bevor die erste Tour winkt, geht es noch zur Tankstelle, um nicht nur den Vierachser mit Diesel zu füllen, sondern auch, um gleich die ersten Gespräche mit Kollegen zu führen. 

Geschichte mit Umwegen

Nadja vermittelt einen unglaublich souveränen Eindruck, dass man meinen könnte, sie verbringt bereits ihr ganzes Leben im Lkw. Dabei ist sie gerade einmal 23 Jahre alt, hat aber schon einiges zu erzählen: „Eigentlich bin ich gelernte Zahnarzthelferin und habe fünf Jahre lang in dieser Branche gearbeitet. Immer wieder habe ich mit dem Gedanken gespielt, das hochfrequente Surren des Bohrers gegen den satten Sound eines großvolumigen Dieselmotors zu tauschen. Die Faszination für diesen Beruf habe ich von meinem Vater geerbt. Papa ist auch als Lkw-Fahrer tätig.“ 

Corona hat ihr dann die Gelegenheit gegeben, ihre Berufswahl zu überdenken. Bereits vor dem ersten Lockdown hat sie die theoretische Lkw-Prüfung abgelegt. Den praktischen Teil absolvierte sie während der Pandemie, und so wurde 2020 ihr Traum wahr, professionelle Lkw-Fahrerin zu werden.

Seit drei Jahren ist sie schon bei Derfeser angestellt und hat definitiv ihren Traumjob gefunden. 

Liebe zur Herausforderung

Der Traumjob fordert Nadja jeden Tag aufs Neue. Lkw-Fahrerinnen sind natürlich nicht nur für das Fahren verantwortlich, sondern auch für die Kommunikation mit der Dispo, die korrekte Abwicklung an der Waage oder auch die richtige Abladestelle für das jeweilige Material anzusteuern. Letzteres ist gar nicht so einfach, bei dem weitläufigen Areal von Derfeser. 

Sportlich fordernd wird es bei der Ladungssicherung. Nadja funktioniert dabei wie ein Uhrwerk. Die Handschuhe holt sie aus dem Staufach im Fahrerhaus, die Zurrgurte aus dem Staukasten unter der Mulde. Mit reichlich Schwung finden die Gurte in hohem Bogen den Weg auf den Kipper. Gekonnt erklimmt sie die schmalen Trittstufen hinter dem Fahrerhaus und springt über die Ladebordwand des Meiller Gesteinskippers. Keine Minute später ist der Dieseltank, der gleich auf die erste Baustelle geliefert wird, verzurrt und Nadja schon wieder auf dem Weg hinters Lenkrad. Ein schneller Blick und ein Lächeln für den Kollegen im Teleskopstapler und schon startet die Frohnatur in den Tag. Keine Viertelstunde später erreicht unser Naturtalent auch schon die erste Baustelle. Kurze Konzentration beim rückwärts hineinschieben in die Grube. Und schon lächelt Nadja wieder. Den Baggerfahrer freuts und Nadja ist auch schon wieder auf dem Kipper, um den Tank an der Baggerschaufel festzumachen. Während die Tirolerin ihr Gurtzeug versorgt, wird der Arocs bereits mit Aushubmaterial beladen, das auf die Deponie in Vomp zu Aufbereitung geführt werden soll. Auf dem Rückweg nehmen wir ausnahmsweise die Route durch Wattens, damit Nadja ihren Heimatort zeigen kann. Noch ein gewinnendes Lächeln für den Herren an der Waage, gleich ist die erste Rotation fertig.

Tiefe Verbundenheit

Der regionale Baustellenverkehr rund um Vomp, wo sich der Firmensitz der Ernst Derfeser GmbH unweit der Landeshauptstadt Innsbruck befindet, hat vor allem durch die Lage mitten in den Alpen seine eigenen Herausforderungen, erzählt Nadja während der Fahrt: „Ich liebe diese Abwechslung und die Möglichkeit, verschiedene Orte hier in meiner Heimat zu erkunden. Diese Heimatliebe findet auch in meiner zweiten Leidenschaft Ausdruck, dem Tätowieren.“ 

Wenn es etwas gibt auf das Nadja noch stolzer ist als auf ihren neuen Arocs, dann sind das ihre Tattoos, die unter anderem ihre Leidenschaft für ihren Beruf, ihre Heimat und ihre Familie zeigen. Auf ihrem linken Unterarm zieren beispielsweise ein Zahn und ihr neuer Arocs ihre Haut. Ein stolzer Adler, der zwischen ihre Schultern tätowiert ist, symbolisierte ihre Verbundenheit mit den majestätischen Bergen Tirols.

Der Sonnenschein im Team

Nadjas Sonnenschein-Charakter ist bei allen, die mit ihr zu tun haben, beliebt. Ihr Chef, Stefan Huber, ist beeindruckt von ihrer Leistung und Persönlichkeit: „Nadja zeigt eindrucksvoll, dass Lkw-Fahrerinnen diesen Job mindestens genauso gut erledigen wie ihre männlichen Kollegen. Durch ihr sonniges Gemüt kommt Nadja bei ihren Kollegen, in der Dispo, an der Waage oder auch auf den Baustellen sehr gut an und meistert die Herausforderungen des oft stressigen Alltags im Baustellenverkehr mit vollem Einsatz und stets einem gewinnenden Lachen auf den Lippen.“

Der Zusammenhalt unter den Kollegen bei Derfeser ist erlebbar. Sie bilden eine große Familie, und Nadja ist ein bereichernder Teil davon. Ihre Leidenschaft und ihr Enthusiasmus stecken andere an, und sie ist definitiv ein Vorbild für andere junge Frauen, die in der Männerdomäne des Lkw-Fahrens ebenfalls ihren Platz finden wollen. Nadja hat jedenfalls ihr Glück gefunden. Als Lkw-Fahrerin bei Derfeser lebt sie ihre Leidenschaft und ihre Verbundenheit zu ihrer Heimat Tirol jeden Tag aus. Ihr Arocs ist dabei nicht nur ein Fahrzeug, sondern ein Symbol für ihre Träume, ihre Entschlossenheit und ihre unerschütterliche Freude am Leben auf den Straßen – ein Leben, das nicht nur als Tätowierung unter die Haut geht. 

01.09.2023

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